Angeln auf Rotaugenrotauge

So sehr ich mich bislang bemüht habe, war es mir nicht möglich, typische Stellen zu bezeichnen, an denen das Rotauge oder auch Plötze aufzufinden ist. Das liegt wohl daran, dass Rotaugen Gewässer von sehr unterschiedlichem Charakter bewohnen. Das Rotauge wechselt ständig das Revier. Die Standplätze richten sich offensichtlich nach Gewässer und Jahreszeit. Eines konnte ich jedoch feststellen, nämlich, dass es die Plötze zu festem Untergrund (Ton, Kies oder steinigem Grund) zieht. Obgleich sie auch in weichen Schlamm- und Schlickböden aufzufinden ist

Algen sind das Weidegebiet der Rotaugen. Hier findet das Rotauge auch Schutz. Gerne hält das Rotauge sich auch in der Nähe von Grünalgen oder Schilfrändern auf. Während der Monate April bis Juni bewegen sie sich in Schwärmen an den verkrauteten oder vom Schilf bewucherten Ufern entlang, kommen oft in flaches Wasser und steigen in kleinere Bäche hinauf. In Seen und Teichen ist die Wahl beschränkt, aber auch dort steigt das Rotauge auf.

Das Futter:

Im Frühjahr besteht die Hauptnahrung aus Grünalgen mit Kleintieren sowie Insekten. Im Herbst, wenn das Nahrungsangebot geringer wird, geht das Rotauge auf die Suche nach Flohkrebsen, Schnecken, Würmern und weiteren Kleintieren. Nicht selten muss das Rotauge auch auf eigene Fettreserven zurückgreifen. In ruhigem Wasser fallen sie in eine Art Winterschlaf, aus dem sie erwachen, wenn die Temperaturen ansteigen.

Köder

Die Plötze nimmt praktisch alles, was ihr als Nahrungsmittel erscheint.Somit steht dem Angler eine reiche Auswahl von Ködern zur Verfügung. Von Kleininsekten bis zur Made und Tauwurm ist eigentlich alles als Köder tauglich. Maden sind universell einsetzbar. Die Größe der Ködermade ist nicht von Bedeutung, wenn auch viele Angler die kleinen Maden lediglich zum Anfüttern nehmen. Nur große Maden kommen an den Haken. Dabei sollte darauf geachtet werden, die Made nur vorsichtig einzuhaken, um sie am Leben zu halten, damit sie sich bewegt. Es kommt also auf scharfe Haken an, deren Spitzen flach durch die Haut am Kopf der Made geführt werden. Geeignet sind hierfür Haken ab Größe 16 bis 12, auf welche dann 1 bis 2 Maden aufgezogen werden. Mehr bedeutet hierbei auch nicht immer mehr Fangerfolg. Das ist jedoch von der Bißwilligkeit oder der Gier der Rotaugen  abhängig.

Käse ist ebenfalls ein sehr guter Köder. Alle Sorten, die sich zwischen den Fingern und dann um den Haken kneten lassen, wie Bait, eignen sich.


Weitere Köder sind: Hanfsamen, Fliederbeeren, die man
( ungekocht ) benutzt, Flohkrebse, in der Rückenkrümmung gehakt, Weichtiere wie Muscheln und Schnecken, Holzwürmer, Käfer, Motten, Raupen, Blutegel und Wasserläufer sowie auch Wespenlarven, gekochte Kartoffeln, Dosenmais und Makkaroni

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Geräte und Ködertipps

Methode Rute Schnur Pose / Blei Haken Köder
Stippangeln Matchrute 4 bis 5 m oder Kopfrute von 8 bis 14 m um die 0,15 mm, Vorfach immer
0,3 mm schwächer wählen
feinste Posen von 0,5 bis 3 g, sehr gut austariert 12 - 18 Made, Pinkis, Hanf, Mais, Teig, Tubifex, Weizenkorn
Grundangeln Steck- oder Teleskoprute von
ca. 3 bis max. 4 m
0,18 mm,
Vorfach 0,15 mm
leichte Bleie 10 - 16 Made, Pinkis, Mais, Teig, Rot- oder Mistwurm
Winkle-Picker (mit oder ohne Futterkorb) Winkle-Picker-Rute 0,18 mm,
Vorfach 0,15 mm
Futterkorb oder leichtes Laufblei 10 - 16 Maden, Mais oder Teig
Fliegenfischen leichte Fliegenrute Trockenschnur   12 - 16 Nymphen, Trockenfliegen

Grundköder zum Anfüttern

Der einfachste Grundköder besteht aus im Wasser aufgeweichtem Brot, welches es zu einem Teig, zusammen mit Haferflocken geknetet wird. Einen festeren Teig  erhält man durch Hinzufügen von Kleie oder Zwieback. Grundköder gibt es auch fertig zu kaufen. Das Geheimnis des erfolgreichen Anfütterns ist: so wenig, wie nötig und einmal öfter.
Den Köder, den man für den Haken nutzt, werfe ich protionsweise ebenfalls zum Anfüttern ein. Madenangler können natürlich auch den Futterkorb nutzen. Niemals zu viel anfüttern, der Fisch soll aktiv sein Futter suchen.


Gerät

Eine Plötzenroute als solche gibt es nicht. Das ist jedenfalls meine Meinung.
Die Route sollte leicht sein. Entsprechend dazu passend auch die Schnur. Mehr und mehr Angler nutzen für das Rotauge auch überlange Matchrouten, die allerdings besondere Geschicklichkeit beim Anlanden der Fische erfordern. Die Länge der Matchruten schwankt zwischen sechs und zehn Metern.Diese Längen stellen besondere Ansprüche an das Rutenmaterial. Darum wird Kohlefaser bevorzugt. Die meisten Plötzen der Saison fallen zweifellos dem Floßangler zur Beute. Seine Methode richtet sich vorwiegend nach der Tiefe und der Wasserströmung. Es bietet sich also an, genau das Gelände zu prüfen.

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Angelmethoden

Den gröten Erfolg verspricht immer noch, den Köder langsam sinken zu lassen. Dies umso mehr, bei in stehenden oder langsam fließenden Gewässern bei Verwendung von leichtem Gerät. Als Floß ( Auflegersystem) verwende ich eine vier bis sechs Zoll lange Stachelschweinpose mit zwei oder einem leichten Schrotkörnchen, um sie zum Stehen zu bringen. Man setzt Spaltschrote nah an das Floß heran, damit der Köder langsam sinkt. Bei Weiwürfen wird das Floß mit seinem unteren Ende an der Schnur befestigt, um beim Auswerfen zu verhindern, dass sich der Haken daran verfängt. Das gilt auch für das Treibangeln.
Bei stärkerer Strömung wird eine etwas größere Pose genutzt oder man beschwert diese durch ein kleines Holz oder Korken. Jedoch nur so, dass das Floß etwa 1 cm über die Oberfläche herausragt.

Normaler Weise wird so ausgeworfen, dass die Pose ca. 15 m abwärts treibt, bevor man sie wieder einholt. Das Floß darf dem Köder nicht voraustreiben. Es ist also notwenidg die Schnur ein wenig abzubremsen, wenn sie abzieht. ich gehe auch mit der Rute mit. Der Köder treibt in leichter Kurve in der eingestellten Tiefe voraus. Auch ein kurzeitiges Stoppen des Floßes, damit der Köder etwas ansteigt,  bewirkt nicht selten, dass neugierige Fische angelockt werden. Bei Anbiß geht das Floß deutlich unter.

Wenn der Köder über den Grund schleifen soll, wird das Floß entsprechend verschoben. Hierbei muß man darauf achten, dass der Köder nicht hängen bleibt, was wie ein Biss aussieht, jedoch keiner ist. Nach dem Auswerfen wird das abtreibende Floß abgebremst. Der Köder sollte dabei keine unnatürlichen Bewegungen machen, sondern nur dem Floß voraus über Hindernisse getrieben werden. Diese Methode erfordert viel Geduld, Übung und Geschicklichkeit. Der Erfolg heiligt jedoch hierbei die Mittel.
Bei Anwendung dieser Methoden  ist darauf zu achten, die Schnur zwischen Rute und Floß gespannt zu halten, um den Anhieb auch auf größere Entfernungen erfolgreich ansetzen können. Strömung, Wind sowie Schleifen in der Schnur müssen durch entsprechende Rutenbewegungen korrigiert werden. Floß und Köder dürfen in ihren natürlichen Bewegungen nicht behindert werden.

Die Grundangel mit Floß ( Auflegersystem)

Diese Methode ist für ruhige oder langsam fließende Gewässer geeignet. Zuerst wird die Tiefe ausgelotet und das System um etwa 30 cm tiefer gestellt. Dadurch ruht das Gewicht am Boden und das Floß liegt. Durch ein wenig Anziehen der Schnur richtet sich das Floß auf und steht. Der Vorteil besteht darin, dass das Blei versteckt auf dem Grund liegt, während der Köder sich zwischen 30 bis 60 cm davon entfernt befindet. Der Fisch wird nicht abgeschreckt und nimmt nur den Köder wahr.Das Floß reagiert hierbei sehr deutlich. Diese Methode ist besonders für Plätze geeignet, wo die Plötzen scheu oder vorsichtig sind.

Das Treibgrundangeln

Die Funktionsweise ähnelt dem Grundangeln mit Floß mit dem Unterschied , dass es in schnell fließenden Gewässern, wo starke Strömungen vorhanden sind, angewendet wird. Dabei kann auch in tiefen Rinnen gefischt werden. Das Floß wir tiefer als der Grund eingestellt. Genutzt wird ein kleineres durchbohrtes Blei. Etwa 30 cm darüber wird ein Spaltschrot angebracht, um den Schnurspielraum zu begrenzen. Die Schnur wird schräg abwärts ausgeworfen.Mit der Rute kann nun die Schnur gesteuert werden.

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