Das Angeln mit JerkbaitsSurreal Template Image

Aktuell ist das sogenannte Jerken ( englisch = to jerk , für ziehen, zupfen, rucken) absolut im Trend. Hier wird also wieder einmal eine Englischvokabel eingeführt, die ein Engländer oder Amerikaner nicht verstehen würde. Ich spreche also bewußt vom Angeln mit Jerkbaits, obgleich das länger ist. Die Jerkbaits werden in der Muskiefischerei (ein unserem Hecht sehr ähnlich aussehender Fisch in Nordamerika, welcher stark bewachsene, flache und warme Gewässer entlang von felsigen Ufern bis zu 12 m Tiefe bewohnt und der größere stehende oder langsam fließenden Gewässer bevorzugt). Diese Ähnlichkeit in der Anatomie sowie auch der Lebensgewohnheit ist, es wohl, was die Angelei mit Jerkbaits hier bei uns, insbesondere auf Hecht, so interessant macht.

Jerkbaits werden recht oft mit Wobblern verwechselt. Das, weil sie sich sehr ähnlich sehen. Der Unterschied besteht darin, dass der Wobbler im Oberwasser seinen Dienst verrichtet, während der Jerkbait sehr wenig oder sogar gar keine Eigenaktion aufweist. Dem Jerkbait muß man, wenn man ihn gleichmässig einkurbelt, mit Rucken oder Zucken (jerks) Leben einhauchen. So wird vor allem für die grösseren Modelle, eine recht harte und möglichst kurze Rute, um sie gut zu führen benötigt. Anstelle eines Stahlvorfachs bietet sich eine Spinnstange an. Bewährt hat sich auch der Einsatz von hochwertigem 7x7 Vorfächern und vor allem Titanium-Vorfächern.

Wenn eine Methode einigermaßen erfolgreich ist, entwickelt sich um sie fast wie selbstverständlich ein gewisser Kult. So ist es auch beim Angeln mit Jerkbaits. Zur Angeltechnik an sich, komme ich zurück.

Von der Sache her, ist das Angeln mit Jerkbaits nichts anderes als ein Spinnfischen. Kommen wir auf einige wesentliche Faktoren des Angelns mit Jerkbaits:

Aktion-Geräusch

Die verschiedenen Typen von Jerkbaits, unterscheiden sich vor allem dadurch, ob sie sich auf und ab ("Diver") oder aber mehr seitwärts ("Glider") bewegen. So unterscheiden sich die Typen aber auch individuell und letztendlich hängt es halt auch davon ab, wie sie geführt werden. Einige wenige Jerkbaits haben auch beim Absinken eine Aktion, indem sie leicht hin und her wackeln. Wie bei Wobblern, gibt es sie auch mit Rasseln.

Hier eine Auswahl an Jerkbaits:

jerkbaits besitzen keinerlei Eigenaktion, sondern müssen mit Leben eingehaucht werden

Grösse

Jerkbaits sind relativ gross und schwer. Sie sind zwischen 10 bis 25cm lang und wiegen zum Teil über 100g

Form

Die Form der Jerkbaits ist für die Aktion entscheidend. Man kann schwer definieren, wie sie sich genau verhalten werden. 

Farbe

Jerkbaits gibt es in einer breiten Palette von Farben, welche oft auch von der Muskiefischerei inspiriert ist. Entscheidend ist jedoch die Aktion.

Gewicht / Bebleiung

Die Aktion der Jerkbaits wird neben der Form, auch durch das Gewicht des Körpers beeinflusst. Der Jerkbait soll möglichst horizontal im Wasser schweben. Jedoch bewegt sich ein Jerkbait zumeist besser, je weiter sich der Schwerpunkt nach vorne verlagert. Von daher haben sehr viele Modelle mit guter Aktion einen dickeren Kopf. Damit erhält der Jerkbait mehr Auftrieb, welcher wieder durch mehr Blei weit vorne ausgeglichen wird und somit den Schwerpunkt noch weiter nach vorne verlagert.

Köderführung

Ein Jerkbait wird ähnlich wie ein Oberflächenköder geführt. Nur wird beim Jerkbait das Einkurbeln von loser Schnur von ständigen kurzen und scharfen Rucken begleitet. Dabei muss jedem Ruck, gerade bei Modellen, die seitlich ausbrechen sollen, ein unmittelbares Nachlassen der Schnurspannung folgen. Erst dadurch wird die Seitwärtsbewegung ermöglicht. Dabei führt man mit der Rute eine trommelschlagartige Bewegung aus. Die Rutenspitze sollte sich dabei dicht an der Wasseroberfläche befinden, diese jedoch nicht berühren.

Die Art des Ruckes, die ein Jerkbait benötigt, wird in der Regel zur genaueren Klassifizierung herangezogen: So werden sogenannte Twitchbaits mit eher zarteren Zupfern geführt. Pullbaits werden dagegen in langen Zügen gefischt.

Die Rolle für das Angeln mit Jerkbaits: Aus gutem Grund fangen die meisten Angler das Angeln mit Jerkbaits zunächst mit einer Stationärrolle an. Mit der Stationärrolle läßt es sich einfacher und weiter werfen. Und gerade die Wurfweite erscheint den meisten Spinnanglern als geradezu wichtig und entscheidend. Resultate, wie bei der Stationärrute sind mit einer Multirolle erst nach langer Übung zu erwarten. Aber man muß gar nicht wirklich weit werfen beim Spinnfischen.

Wer wirklich erfolgreich mit Jerkbaits angeln möchte, sollte unbedingt auf die Multirolle umsteigen. Sie bietet beim Angeln mit Ködern ab 30g wesentliche Vorteile: Die Drillinge der Wobbler verfangen sich eher selten in der Schnur und auch die unangenehme Belastung des Zeigefingers fällt weg. So lassen sich schwere Köder mit der Multi besser handhaben, weil beim Wurf wesentlich weniger Kraft erforderlich ist. Beim Einkurbeln erzeugt die Multirolle mehr Kraft. Das Angeln mit großen Jerkbaits mit Gewichten zwischen 50 bis 100 g ist wesentlich bequemer möglich.

Ich denke, das Wesentlichste zum Angeln mit Jerkbaits hier angeschnitten zu haben. Natürlich, wie immer beim Angeln , gibt es hier auch Experten. Mehr Infos findet ihr bestimmt auf den einschlägigen Homepages.

Viel Spaß beim Angeln mit Jerkbaits wünscht Euch...