Das Wetter....
immer ein Thema bei Anglern. Nur was ist Wetter, Tiefdruckgebiet, Hochdruckgebiet, Wind, Land- und Seewind, Gewitter ?
Was ist die Beaufort-Skala ?
Wie liest man eine Wetterkarte ?
Folgend ein Versuch grundlegende Begriffe zu klären:
In der Erdatmosphäre und zwar in einer Lufthülle, die unsere Erde umgibt, vollzieht sich das, was wir allgemeinhin "Wetter" nennen.
Für die Entwicklung des Wetters sind kalte und warme Luftmassen maßgeblich. Durch diese entstehen Hochdruck- und Tiefdruckgebiete. Von weiterer entscheidender Bedeutung für das Wetter ist die Luftfeuchtigkeit.
Tiefdruckgebiet:
Wenn eine bodennahe Luftschicht gegenüber umliegenden Gebieten erwärmt
wird, hat diese eine geringere Luftdichte, dehnt sich aus, steigt nach
oben. Der Luftdruck in Bodennähe wird also geringer und es entsteht ein
Tiefdruckgebiet oder auch einfach "Tief" genannt.
Hochdruckgebiet:
Wird im gegensatz zum Tiefdruckgebiet eine bodennahe Luftschicht abgekühlt,
hat diese eine höhere Luftdichte, zieht die Luft zusammen und sinkt nach
unten. Damit steigt der Luftdruck in Bodennähe und es entwicklet sich
somit ein Hochdruckgebiet oder ein allgemeinhin genanntes "Hoch".
Beide Gebiete bleiben selten am gleichen Ort. Sind also nicht stationär. Sie bewegen sich mehr oder weniger schnell nach charakteristischen Zugbahnen. In Europa in der Regel von West nach Ost.
Was ist Wind ?
Vorweg habt Ihr lesen können, was ein Tief und ein Hoch ist. Der Luftunterschied
zwischen diesen Gebieten tendiert dazu sich ständig auszugleichen. Deshalb
strömen Luftmassen aus Gebieten hohen Luftdrucks in Gebiete niedrigen Luftdrucks.
Dadurch entsteht das, was wir Wind nennen. Dieser weht,
wie die meisten wissen, in unterschiedlichen Stärken. Die Windstärke ist
abhängig vom absoluten Luftdruckunterschied zwischen einem Hoch und einem
Tief. Je höher der Unterschied ist, umso stärker ist der Wind. Die weitere
Komponente, die zur stärke des Windes beiträgt, ist der räumliche Abstand
zweier Luftdruckgebiete. Umso näher die Gebiete zueinander liegen, desto
stärker ist der Wind. In einem solchen Fall spricht man von einem Luftdruckgefälle.
Windrichtung und Windstärke:
Windrichtung ist die Richtung, aus der der Wind weht. Kommt der Wind von
Norden, ist es Nordwind. Auf einer Wetterkarte ist leicht erkenntlich,
ob mit viel oder wenig Wind zu rechnen ist. Auf den Karten werden Mittels
geschlossener, kreisförmiger Linien Hoch- und Tiefdruckgebiete dargestellt.
Diese Linien, die Orte gleichen Luftdrucks miteinander verbinden, nennt
man Isobare. Bei eng aneinander liegenden Linien ist
das Druckgefälle groß und es resultiert daraus starker Wind. Umgekehrt
ist es bei weit auseinanderliegenden Linien. Also schwacher Wind.
Luftdruck:
Die Luftströmung zwischen einem Hoch und Tief wird durch die Erdrotation
beeinflußt. Auf der nördlichen Halbkugel strömt die Luft spiralförmig
im Uhrzeigersinn aus dem Hoch heraus und entgegen dem Uhrzeigersinn spiralförmig
in das Tief hinein. Auf der Südhalbkugel ist es genau umgekehrt. Die Höhe
des Luftdrucks wird mit einem Barometer in Hektopascal gemessen (hPa).
Der momentane Barometerstand jedoch sagt nur wenig über die Wetterentwicklung
aus. Nur mit der Beobachtung der Luftdruckveränderung über mehrere Stunden
ist eine aussagekräftige Prognose Möglich. Es gelten da folgende Faustregeln:
Gleichbleibender oder langsam steigender Luftdruck spricht für eine stabile Schönwetterlage;
Stetig fallender Luftdruck zeigt Schlechtwetter an;
Fallender Luftdruck um ein Hektopascal oder mehr je Stunde ist ein Zeichen für Sturm.
Beaufort-Skala:
Diese Skala ist nach dem britischen Admiral Sir Francis Beaufort benannt,
welcher diese 1806 aufstellte. Nach dieser Skala werden die Windgeschwindigkeiten
nach ihrer Wirkung bis zur Stärke 12 eingeteilt. Die Angaben erfolgen
in Knoten (sm/h) oder auch in Meter pro Sekunde (m/s). Die Beaufort-Skala
verläuft nicht linear. Der Winddruck wächst mit dem Quadrat der Windgeschwindigkeit.
Das heißt, steigt der Wind von 4 auf 5 Beaufort an, so steigt der Winddruck
um über 100 % an. In einer Tabelle zusammengefaßt, sieht es so aus:
Stärke |
kn | m/s | km/h |
Bezeichnung |
Seegang | Auswirkungen |
0 |
0-1 | 0-0,02 | 0-1 | still | glatte See | keine Luftbewegung, spiegelglatte See |
1 |
1-3 | 0,3-1,5 | 1-5 | sehr leicht | sehr ruhige See | Luftbewgung an Rauch erkennbar, kleine Kräuselwellen |
2 |
4-6 | 1,6-3,3 | 6-11 | leicht | ruhige See | Wind spürbar, kleine Wellen |
3 |
7-10 | 3,4-5,4 | 12-19 | schwach | Blätter an Bäumen werden bewegt, vereinzelt weiße Schaumkronen auf den Wellen | |
4 |
11-15 | 5,5-7,9 | 20-28 | mäßig | leicht bewegte See | Zweige werden bewegt, noch kleine Wellen, jedoch mehr kleine Schaumkronen |
5 |
16-21 | 8,0-10,7 | 29-38 | frisch | mäßig bewegte See | Kleinere Bäume werden bewegt, auf allen Welle weiße Schaumkronen |
6 |
22-27 | 10,8-13,8 | 39-49 | stark | ziemlich grobe See | Bäume werden bewegt, Bildung größerer Wellen, die Kämme brechen, vereinzelt Gischt |
7 |
28-33 | 13,9-17,1 | 50-61 | steif | grobe See | Das Gehen gegen den Wind wird schwieriger, Wellenkämme brechen, Schaumkronen werden weggeweht |
8 |
34-40 | 17,2-20,7 | 62-74 | stürmisch | hohe See | Zweige werden abgebrochen, Gehen wird schwierig, mäßig hohe Wellen, Gischt beginnt abzuwehen |
9 |
41-47 | 20,8-24,4 | 75-88 | Sturm | vereinzelt werden Dachziegel abgehoben, höhere Wellenberge, Gischt beeinträchtigt die Sicht | |
10 |
48-55 | 24,5-28,4 | 89-102 | schwerer Sturm | sehr hohe See | Bäume werden entwurzelt, es entstehen hohe Wellenberge, überbrechende, lange Kömme, See weiß wie Schaum |
11 |
56-63 | 28,5-32,6 | 103-117 | orkanartiger Sturm | äußerst schwere See | ist mit schweren Strumschäden verbunden, sehr hohe See, starke Gischt in der Luft, stark herabgesetzte Sicht |
12 |
<63 | <32,6 | <117 | Orkan | schwerste Verwüstungen, extrem hohe Wellen, See vollständig weiß. Luft mit Gischt erfüllt |
Ich persönlich würde spätestens ab Windstärke 6 nicht mehr auf einen Kutter zum Angeln aufsteigen. In der Regel wächst so ein Sturm. Ist er erst einmal bei 6, dann wird er auch stärker. Von daher sollte man die Vernunft walten lassen und dann an Land bleiben.
Wetterkarte/Symbole und was sie bedeuten: