Weinempfehlungenglas

Jemandem einen Wein zu empfehlen ist ein besonderes Kapitel. Dies allein schon deshalb, weil die Empfehlung recht subjektiv ist. Also vom Geschmack des Weintrinkers , der die Empfehlung gibt, abhängig ist. Und Geschmäcker sind bekanntlich unterschiedlich. Was für den einen trocken oder herb ist, ist für den anderen eher nur halbtrocken und fast schon lieblich.

Ich empfehle hier keine Weine mehr, weil jene Weine, die mir schmecken, nicht unbedingt dem Geschmack anderer Leute entsprechen müssen. Allerdings würde ich jedem auch nur die Weine empfehlen, welche ich für gut befinde und die ich selbst trinke oder getrunken habe. Dabei messe ich dem Preis nur eine untergeordnete Rolle zu. Wer sich dem Wein als Genussgetränk oder auch als dem Getränk zu einem guten Essen widmen möchte, sollte sich einfach "durchprobieren". Das kann man am besten, indem man sich im Handel verschiedene Weine kauft oder die vielen Probierangebote bei Weinhändlern nutzt. Wer das tut, wird feststellen, dass Namen Schall und Rauch sind, höherpreisige Weine nicht immer unbedingt sowohl qualitativ als auch geschmacklich dem eigenen Geschmack entsprechen und auch "Billigweine" von ALDI und Co. ihren Reiz haben.

Ich empfehle auch, vorsichtig zu sein, wenn Formulierungen der folgenden Art bei der Beschreibung eines Weines zu lesen sind:... fruchtig duftende Spätlese, die am Gaumen mit ziemlicher Wucht und einer halbtrockenen Abstimmung überrascht,...
oder
typischer Duft nach kleinen roten Beeren, weitmaschiges Tanin, eine saftig geprägte Gaumenstruktur von großer Natürlichkeit,..oder

ein wunderbar saftiger , geschliffener..., stilistisch sehr überlegt gemacht oder

gut: der aromatisch nicht überbordende klare Schmelz

Derlei Formulierungen stehen selbstverständlich für die große sprachliche Vielfalt und Qalität der Sprache sowie Phantasie desjenigen, der einen Wein beschreibt. Dabei tut sich jedoch bei mir in der Regel der Verdacht auf, dass es sich hierbei um einen sehr guten Verkäufer handelt, der für jedes Produkt eine wunderbare Beschreibung findet.

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass der beste Wein, der ist, der mir am besten schmeckt. Und da es viele Weine gibt, die mir am besten schmecken, gibt es auch viele beste Weine.

Historie des Weines Das "richtige" Glas Rebsorten Serviertemperatur Dekantieren Klassifizierung von Weinen